Obwohl Ärzte und Pflegefachkräfte sehr eng miteinander arbeiten, trennen deren Berufswelten doch Flußbetten so breit wie das des Amazonas an seiner Mündung in den atlantischen Ozean. Gerade als ich in der Uniklinik Würzburg zu meiner Operation eintraf kam ich direkt in die Visite. Dem Chefarzt schilderte ich meine verpfuschte OP vom Mai 2021 und, daß sein ehemaliger Oberarzt Prof. von Rahden mir in Salzburg klipp und klar gesagt hatte, was der Chefarzt in Darmstadt falsch gemacht bzw. unterlassen hatte – das führte bei mir dazu, daß ich zwei Jahre lang nur Flüssignahrung zu mir nehmen konnte – der hiesige Chefarzt wollte das aber auf keinen Fall so stehen lassen denn er erwiderte mir: „Ich kenne Prof. von Rahden sehr gut. Er ist immer sehr schnell bei der Sache, andere Kollegen zu kritisieren. Man kann da deswegen nicht immer von verfuscht sprechen.“ 🧐?🧐?🧐?
Ein OP-Pfleger mit dem ich mich vor der OP darüber unterhielt, hatte mehr Verständnis für mich und war recht entgeistert, daß solch eine verpfuschte Operation vorkommen kann. Ich komme daher zu der Frage warum die ärztliche Welt in diesem Aspekt meistens so pikiert daherkommt? Endgültig beantworten könnte ich das nur wenn ich einen Arzt kennen würde, der als Whistleblower aufzutreten bereit wäre. Ich nehme daher mal ein sehr hohes Arbeitsethos an, in dem sich die ÄrztInnen bewegen. Öffentliche(!) Kritik an Kollegen hat da keinen Platz denn man kämpft ja schließlich sehr oft um das Leben von Menschen und holt sie von der Schippe des Sensenmanns herunter. Und das stimmt natürlich voll und ganz und ist auch wirklich ehrenwert 👍. Man darf dabei nicht vergessen, daß es in Ländern wie den USA bei ärztlichen Kunstfehlern in der Regel wirklich hohe Entschädigungssummen gibt aber in Deutschland ist genau das Gegenteil der Fall. Der Rechtsweg in Deutschland dauert bis zu 12 Jahre und die Quote und Höhe der von Gerichten zugesprochenen Summen sind entsetzlich niedrig. Von daher haben Ärzte hierzulande wenig zu befürchten. Warum dann schon ein Mediziner wie Prof. von Rahden von seinem ehemaligen Chef schlecht angesehen ist kann ich durchaus nachvollziehen aber sakrosankt sollten Mediziner und insbesondere Chirurgen nicht sein. Sie leisten in der Regel gute bis sehr gute Dienste aber sie sind trotzdem nur Menschen und Menschen machen Fehler, das ist ganz natürlich und ich finde, sie sollten dazu stehen. Denn sonst kann es passieren, daß sich betroffene Patienten wie ich am Ende des Tages noch einreden, sie seien selbst schuld. Bei mir passierte das tatsächlich denn ich hatte nur auf die Aussage des Darmstädter Chirurgen Prof. Guido Woeste, er hätte die OP schon 10 mal durchgeführt, mich auf eine Operation durch ihn eingelassen. Das war tatsächlich ein Fehler denn ich war zwei Jahre zuvor bereits in der Uniklinik Würzburg vorstellig geworden aber wegen der für mich großen Entfernung und vielen Voruntersuchungen hatte ich das Handtuch geworfen zudem gerade jener Prof. von Rahden zu dieser Zeit frisch nach Salzburg gewechselt war.
Gestern bin ich operiert worden und es entwickelt sich bis jetzt sehr gut 🙂. Achalasie ist eine sehr seltene unheilbare Krankheit und erst seit ca. 100 Jahren überhaupt behandelbar. Schrieben wir das Jahr 1900 so wäre ich daran nach etwa einem halben Jahr gestorben da ich dann komplett nichts mehr schlucken hätte können und buchstäblich verhungert und verdurstet wäre. Seit 2016 hatte ich 10 endoskopische Eingriffe und zwei chirurgische Operationen deswegen und habe trotzdem 28 kg abgenommen. Es ist wie auch z.B. die Multiple Sklerose und Morbus Chron eine Autoimmunerkrankung. Die Killerzellen unseres Immunapparates greifen dabei zum Glück nur den neuronalen Auerbach-Plexus an, der das korrekte Funktionieren der Speiseröhre steuert. Mechanisch gesehen ist der Schluckakt m.W. ein sehr komplexer Vorgang. Wenn alles ok ist können wir sogar etwas schlucken wenn wir uns im Kopfstand befinden und das normale Schlucken funktioniert auch in der Schwerelosigkeit. Im Weltraum würde ich somit sehr schnell verdursten denn bei mir fällt Speis und Trank fast nur noch aufgrund der Gravitation Richtung Magen da die wellenförmige Peristaltik fast nicht mehr meßbar ist. In den Weltraum fliegen und lange dort bleiben könnte ich also nicht mehr ☹️.
Umso mehr freut es mich, das in einem anderen Bereich der Medizin jetzt ein epochaler Fortschritt gelungen ist:
Und genau wegen solcher Errungenschaften halte ich die Medizin für den größten Fortschritt der Menschheit 🙂. Die Computertechnik und die erdnahe Weltraumfahrt, die selbst eher problematische Aspekte in sich tragen wie Arbeitsplatzvernichtung und Spionage vom Erdorbit aus, haben aber zu dieser medizinischen Entwicklung beigetragen und werden somit von mir freigesprochen aufgrund dieses Verdienstes 👍. Seit die Menscheit ihre Unschuld verloren hat, Christen wie ich meinen damit die Erbsünde. Wissenschaftler, die mit der Evolution arbeiten meinen damit das Herausfallen aus den natürlichen Zusammenhängen. Die Erde ernährt uns seither nur noch durch unsere Anwendung von Hilfsmitteln aber zum Glück existiert in jedem Menschen die Kreativität neue Wege zu beschreiten und das läßt mich hoffen 🍀🙏.
Im Gedenken an das Kreis-Archiv 